Wozu überhaupt Tests benutzen? Die Natur regelt das schon selbst!?

In wie weit man als Züchter generell in die Natur eingreift, ist ein endloses Thema und sicherlich ein ganz anderer Diskussionsansatz.

Im Idealfall hat man tatsächlich zwei Zuchtpartner, die sich mögen, die zum richtigen Zeitpunkt willig und bereit sind und ihrem Züchter/Besitzer dann auch viele gesunde Welpen schenken.
Leider ist die Natur hier nicht immer so zuverlässig! Wir besitzen beispielsweise eine Hündin, die ca. von Tag 6 – 18 „steht“. Und das nicht nur ein wenig, sondern dieses „Luder“ schmeisst sich wirklich jedem vor die Nase, ob er/sie nun will oder nicht. Hier rein anhand vom Verhalten den idealen Deckzeitpunkt zu bestimmen, ist absolut unmöglich.

Ein weiteres Beispiel ist eine Hündin, die an den Tagen 8-11 zwar willig, rein hormonell gesehen jedoch erst an den Tagen 16-18 befruchtungsfähig war.

Auch „stark frequentierte“ oder übermotivierte Deckrüden, die evtl schon einige recht zickige Damen gedeckt haben, neigen dazu auch dann zu decken, wenn die Hündin nicht so willig ist.

Ja aber wer liegt in diesem Fall „falsch“? Das Verhalten der Hunde ist leider nicht immer ein zuverlässiges Indiz.


Wie zuverlässig sind die Ovulationspads?

Das abzulesende Resultat ist von vielen Faktoren abhängig und vor allem von korrekter Handhabung.
Es ist eine Tatsache: Die Ovulation im Eierstock bzw. der Eisprung wird durch den Anstieg des „Luteinisierenden Hormons“ (LH) ausgelöst. Anschliessend wird durch LH die Entwicklung des Gelbkörpers aus der verbliebenen Eihülle, dem Follikel gefördert und in der Regel sind die Eier nun innerhalb von 24-48 Stunden bereit befruchtet zu werden.
Der Anstieg des LH-Hormons löst die Ovulation aus und es benötigt etwa 3-4 Tage, bis die Eier reif und „spermafreundlich“ sind. Dieser Verlauf variiert je nach Hündin leicht.

Angezeigt wird (bei korrekter Anwendung) der typische Hormonanstieg kurz vor der Ovulation.
Wir selbst nutzen zur Deckzeitbestimmung mittlerweile idR ausschliesslich die Pads, haben die Anwendung jedoch auch immer wieder geübt, und das auch bei Läufigkeiten, in denen nicht belegt werden sollte. So konnten wir unsere Hündinnen kennenlernen und lernten, den Teststreifen zu vertrauen.

BEVOR wir die Pads eingesetzt haben, hatten wir in 13 Jahren Zucht genau 2 leergebliebene Hündinnen – dies geschah damals innerhalb eines Jahres bei Einsatz ein und desselben Rüden – und da in diesem Jahr noch weitere Hündinnen von genau diesem Rüden leer geblieben waren, lag die Ursache hier vermutlich anderswo.
Nach mitterweile über 20 Jahren eigener Zucht können wir sagen: Wir haben das Glück, der Einschätzung unserer Tierärzte wirklich vertrauen zu können. ABER: Viele Kunden erlebten zahlreiche Fehlprognosen ihrer Tierärzte trotz Progesteronwertbestimmung und/oder Zellbetrachtung nach Abstrich. Können und Erfahrung ist also selbst beim Tierarzt ein zu bedenkender Faktor.

Wichtig dabei ist immer: Es ist nun einmal die Natur, die wir hier überwachen wollen, und da kann man immer nur vom Regelfall ausgehen.

Gerne helfen wir bei Unklarheiten und Fragen zur Anwendung, schreiben Sie uns an info@ovulationspads.de


Ist ein zusätzlicher Progesterontest beim Tierarzt sinnvoll?

Wir finden: Ja! Wenn Sie einen fähigen Tierarzt in erreichbarer Nähe haben, dann ist es durchaus sinnvoll, parallel den Progesteronwert bestimmen zu lassen.
In unseren ersten beiden Jahren mit den Pads haben wir bewusst jede Läufigkeit mit Pads UND Progesteron „überwacht“, um das Vertrauen gewinnen zu können. So haben wir für uns den Nutzen erkannt und sind dankbar für diese zusätzliche Option in der Heimanwendung.
Ob man durch einen Farbumschlag nun lediglich zu frühe und somit unnötige Progesterontests spart, nach dem Farbumschlag also nur noch 1-2 Mal zur Blutabnahme bzw. Progesteronwertbestimmung fährt, oder ob man zusätzliche Tests gänzlich einspart, das muss jeder Züchter für sich selbst herausfinden.

Gerade bei sehr weiten Anfahrten zum Deckrüden ist in den meisten Fällen eine Absicherung des optimalen Deckzeitpunktes sinnvoll.

Eines sei jedoch erwähnt: Planen Sie eine künstliche Besamung, so ist in jedem Fall eine fachlich kompetente Überwachung notwendig und da der Erfolg hierbei noch viel mehr vom idealen Übertragungszeitpunkt abhängt, sollten Sie in jedem Fall numerische Werte bestimmen lassen.


Ab wann sollte man die Ovulationspads verwenden?

Wir beginnen in der Regel mit Tag 6 (um keinen Tag zu verpassen), sind bei unseren Mädels damit jedoch meist recht früh. Kennt man die Hündin hormonell, so wird man die Test-Tage irgendwann verkürzen können.
Der Farbumschlag ist bei uns meist an Tag 9-11 (wohlgemerkt bei UNSEREN Hündinnen – dies variiert je nach Hündin, Linie und Rasse!)

Beginnen Sie lieber zu füh als zu spät, vor allem dann, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie die Tage 1 und 2 wirklich entdeckt haben.


Bitte bedenken Sie stets: Unsere Hunde sind keine Maschinen. Hormonelle Veränderungen können von vielen Dingen beeinflusst werden und selbst die optimalste Vorbereitung und der bestgeplante Deckakt ist keine Garantie für eine Trächtigkeit bzw. einen erfolgreichen Wurf.

Wir drücken Ihnen allen die Daumen für viele gesunde Welpen und sofern wir bzw. die Pads ein Teil davon waren, freuen wir uns sehr über Erfahungsberichte und Welpenbilder.